Betonbecken beschichten-Fische
Teichbau
Für den Bau von Koibecken, Schwimmteichen, Zisternen, Bachläufen usw., also alle Anwendungen mit naturbelassenem Wasser, kann beim Traglaminat Isophthalsäure/Neopentylglykol- Polyesterharz, wie z.B. OLDOPAL-UP-Harz L424-TV als Laminierharz verwendet werden. Bei allen Arbeiten mit Polyesterharzen muss das Laminieren und der Gelcoatauftrag ohne Feuchtigkeit ( Tau, Regen ) und ohne Sonneneinstrahlung geschehen, da UV-Strahlung die Polymerisation behindert.
Die Baustelle sollte mit einem Zelt vor Witterungseinflüssen geschützt werden. Das Vorprimern des Betons muss mit OLDOPAL-UP-HARZ L 424-TV erfolgen, um die alkalische Oberfläche der Betonschicht abzupuffern. Die Betonschicht muss frei von Zementschlemmen sein, maximal 2-3% Restfeuchte haben ( ca. 28 Tage alt ) und tragfähig sein. Bei neu erstellten Betonwannen oder bei gemauerten Becken, auch Putzschichten, wird am besten durch Sandstrahlen, Diamanttopfscheibe, zur Not aber auch mit rotierender Drahtbürste, die Betonoberfläche vorbereitet, hervorstehende Kiesel oder Betonstückchen werden abgeschliffen.
Das Auftragen des Primers ( OLDOPAL-UP-HARZ L 424-TV ) sollte mit Rolle oder Pinsel, zwecks besseren Eindringens in die Oberfläche, einmassiert werden. Meist reicht ein einmaliger satter Anstrich, um eine haftfähige, nicht mehr saugende, leicht glänzende Oberfläche zu erzeugen. Sichtbare Vertiefungen von herausgebrochenen Kieseln oder Lunken im Beton werden jetzt mit Klebeharz 0139 verspachtelt, um später keine Harzblasen im Laminat zu bekommen. Bei stabilen Beckenkonstruktionen, ohne Gefahr der Bildung von Setzrissen, reicht zum Beschichten von Betonbecken für Fische ein Traglaminat von zwei Schichten 300 g/m² pulvergebundener Textilglasmatte aus.
Für einen Quadratmeter Betonfläche werden ca.:
- 0,1 kg Klebeharz 0139
- 2,2 kg OLDOPAL-UP-HARZ L 424-TV
benötigt.
Die beiden Lagen des Traglaminats werden mit Überlappung Nass in Nass, beginnend mit den Wänden und den ersten 10 cm des Bodens, mit allseitig gerissenen Rändern der Glasfasermatte ( unsichbare Übergänge ) ausgeführt. Bei Ansatzstellen, die älter als 6 Std. ( offene Zeit ) sind, muss ein grober Anschliff für das Überlaminieren ausgefuührt werden. Da Betonwände in der Regel kälter als die vorgeschriebene Arbeitstemperatur ( 16-20°C ) sind, kann es erforderlich sein, das Härtungssystem anzupassen ( siehe auch Reaktivitätssteuerung ). Es wird empfohlen eine Probelaminierung auf einer kleinen Fläche vorzunehmen.
Bei sehr tiefen Becken wird sich beim Laminieren Styroldampf im Bodenbereich sammeln, da Styrol schwerer als Luft ist. Weil Styroldampf für den Verarbeiter ungesund ist und zusätzlich die Härtung negativ beeinflusst, müssen diese Dämpfe mit einem Rohrlüfter am Boden abgesaugt werden. Bei ordnungsgemäßer Härtung sollte das Laminat spätestens nach 2-3 Std. fest geworden sein. Dauert es länger, so verdunstet zuviel Styrol und eine ordnungsgemäße Polymerisation kann nicht mehr stattfinden.
Nach dem vollständigen Aushärten der Laminatschicht erfolgt ein Anschliff, um einzelne herausstehende Glasfasern zu entfernen und die Hautbildner im Harz aufzubrechen. Je nach Temperatur der zu beschichtenden Oberfläche kann, wie bereits oben beim Harz erwähnt, eine Reaktivitätsanpassung ( Probebeschichtung ) erforderlich sein. Die Gel-und auch die Topcoatschichten müssen nach spätestens 2 Std reagiert haben.
Nach der Probebeschichtung wird die eingefärbte Gelcoatschicht in zwei nacheinander folgenden Arbeitsgängen wie folgt aufgebracht. Die erste Lage mit Gelcoat 0,4 kg/m² ( klebrige Aushärtung ), die zweite Lage mit Topcoat 0,4 kg/m² (Gelcoat mit 2% BYK S780) für eine klebfreie Aushärtung. Nach der Fertigstellung und Aushärtung ist es vorteilhaft, mit einem Bauheizer ( elektrisch ) einige Stunden zu tempern, sodass fast kein Styrolgeruch mehr wahrnehmbar ist. Vor dem Befüllen des Beckens mit Wasser kann man die aus dem Wasser ragenden Flächen mit Schleifpaste von den Paraffinresten befreien und mit Hartwachs gegen Verschmutzungen schützen.
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Bitte beachten:
Die vorgenannten Angaben basieren auf unseren derzeitigen Kenntnissen und Erfahrungen. Sie befreien den Verarbeiter wegen der Fülle möglicher Einflüsse bei Verarbeitung und Anwendung unserer Produkte jedoch nicht von eigenen Prüfungen und Versuchen. Eine rechtlich verbindliche Zusicherung bestimmter Eigenschaften oder der Eignung für einen konkreten Einsatzzweck kann aus diesen Angaben nicht abgeleitet werden. Etwaige Schutzrechte sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen sind vom Empfänger bzw. Verarbeiter unserer Produkte in eigener Verantwortung zu beachten. Das entsprechende EU-Sicherheitsdatenblatt in aktueller Version ist ebenfalls zu beachten.
Technische Merkblätter und Informationen finden Sie auf den jeweiligen Produktseiten im Katalog. www.ross-fisch.de